Heute ging es auf die Suche nach Moschusochsen. Von Hjerkinen Stasjon marschierte unser Guide mit uns fünf Touristen – Zwei Holländer (Wir hätten uns schon auf der Überfahrt von Kiel treffen können), zwei Schweizern (auf Motorrädern mit Luzerner Nummernschildern) und mir (Vollbepackt mit Teleobjektiv, Fotoapparat und Stativ) – auf einen Berg im Dovrefjell. Versprochen hatte der Guide uns, dass wir eine Familie von acht Tieren sehen würden. Er habe sie am Tag zuvor hier gesehen und eine Herde würde nur etwa 500 Meter bis ein Kilometer pro Tag wandern. Nun, während zwei Stunden Suche fanden wir jede Menge Hasenkot, Schneehuhnkot, Luchskot und Muschusochsenkot sowie Moschusochsenspuren.

(Ich glaube Moschusochsen sind ganz klein und fast unsichtbar.)

Trotzdem waren die zwei Stunden nicht verschwendet, wir konnten viel über das Fjell, seine Tiere, Moose und Flechten lernen. Ein Schneehuhn hielt kurz für ein Foto still und endlich sahen wir am Horizont zwei Einzelgänger.

Unser Guide führte uns in eine tiefere, etwas bewaldete Lage wo wir einen weiteren Einzelgänger entdeckten. Als wir eine gute Position zum Fotografieren suchten, merkten wir plötzlich, dass der Bulle weniger als hundert Meter über uns am Hang lag. Dazu muss man wissen:

Muschusochsen…

• wiegen 500 kg,
• haben vor nichts Angst,
• werden bis 60km/h schnell, wenn sie
• mit Vorliebe hangabwärts angreifen und
• der empfohlene Sicherheitsabstand beträgt 200m

Unser Führer lies uns trotzdem unsere Bilder schiessen und erst als der Bulle sich erhob, traten wir eilig den Rückzug an. Der Muschusochse trat ebenfalls den Rückzug an, aber ganz gemächlich.

Damit war unser Besuch bei den Moschusochsen beendet und es bleibt noch anzufügen, dass wir auf der Rückfahrt nach Dombas noch eine Gruppe von drei Tieren sichteten. Allerdings sehr weit weg und ausserdem verhinderte ein Fluss, dass wir näher an die Tiere heran konnten.

Die Moral von der Geschichte: Kleine Moschusochsen am Horizont sind aus der Nähe verdammt gross.

Dazugehörige Bilder