Felsenzeichnungen und Hurtigruten

Ich gebe zu, Trondheim war nicht der nördliche Wendepunkt unserer Reise. Heute Morgen sind wir von Trondheim etwa 50 km weiter nordostwärts nach Hegra gefahren. Noch nie von Hegra gehört? Kein Wunder, das Dorf ist auf der Landkarte kaum zu finden und es gibt dort meiner Meinung nach auch nur etwa fünfzehn sehenswerte Quadratmeter. In der Bronzezeit (ca. 1700 v. Chr. plus/minus ein paar Jahrzehnte) ritzten hier einige fleissige Menschen Bilder in die Felsen. Es handelt sich um Zeichnungen von Menschen, Tieren und Schiffen. Und dazu noch ein paar abstrakten Symbolen. Forscher vermuten, das die Bilder rituelle Bedeutung haben, aber ich vermute es handelt sich um Urzeitfernsehen.
Aber von den Felszeichnungen ging es nun definitiv südwärts ins Fjordland hinein. Wir fuhren über Pässe hinein in Täler mit kilometerlangen Meeresarmen, vorbei an Lachsfarmen (passend gab es später zum Nachtessen Lachsseite an Honig-Wasabi-Sauce) und weiter zum nächsten Fjord. Wir durchquerten einen Fjord auf einer Fähre und überwanden den Nächsten auf einer gigantischen Brücke, bis wir schliesslich in Molde ankamen. Am Abend legten vor unserem Hotelfenster die südwärts fahrende Nordlys und die nordwärts fahrende Nordnorge am Hafenquai an. Die Schiffe der Hurtigruten weckten natürlich Erinnerungen an meine Reise mit einem der Postschiffe im Januar 2001. Und wenn es auch beeindruckend ist, dass die Kommandobrücke mit dem Hotelzimmer im vierten Stock auf gleicher Höhe steht, so muss ich doch sagen, mit einem kleinen, alten Schiff wie damals würde ich jederzeit wieder in See stechen, aber mit so einem modernen Kahn…

Wetterbericht: Es regnet jeden Tag… Aber bisher jeden Tag nur ein paar Minuten.