Am Flachsee

Lachende Rohrdommel

Rohrdommel

Sonnenschein, Flachsee und ich – wir kommen wohl nie zusammen. Jedes Mal, wenn ich bisher an den Flachsee fuhr, war es bewölkt, es lag dichter Nebel oder es regnete.

Am vergangenen Sonntag war der Ausflug von Regen begleitet. Die etwa 900 Meter vom Parkplatz bei der Brücke in Unterlunkhofen bis zur flussabwärts am rechten Ufer der aufgestauten Reuss gelegenen Beobachtungshütte schafften wir fast im Trockenen. Erst auf den letzten 100 Meter setzte der Regen ein.
In der Beobachtungshütte informierten uns die bereits anwesenden Ornithologen, dass sich eine Rohrdommel im Schilfgürtel um die Hütte herumtreibe. Nachdem die Kamera an einer Beobachtungsluke eingerichtet war, hiess es beobachten und warten. Auf einer Insel tummelten sich Lach- und Mittelmeermöwen. Einzelne Kiebitze waren auch da und noch weiter weg schwamm ein Höckerschwan. Alles zu weit entfernt für ein Foto. Dann plötzlich Aufregung, hektisch wurden Fotoapparate und Spektive umgestellt. Die flüsternd gerufene Mitteilung „Die Rohrdommel! Rechts, an der Ecke!“ machte die Runde. Kaum sichtbar stand der Vogel am Rande des Schilf, suchte einige Augenblicke nach Beute und verschwand wieder im Grün. Kein brauchbares Bild im Kasten.
Weiter beobachten. Die Zeit verging. Würdevoll schritt ein Silberreiher vor der Hütte durch und stocherte nach Fischen. Endlich ein lohnendes Fotomotiv. Ein viel kleinerer Grünschenkel jagte hektisch Würmer und Krebstieren nach. Wieder warten.
Was war das? Wie aus dem Nichts flog die Rohrdommel vor dem Beobachtungsstand vorbei. Dieses Mal setzte sie sich auf einen Ast links der Hütte. Kein Zweig, kein Halm verdeckte die Sicht und sie stellte sich sogar so hin, dass sie uns anblickte. Was für ein Fotomotiv, dafür hatten sich drei Stunden warten gelohnt. Und dass es immer noch regnete spielte keine Rolle mehr.

Das eine Mal ein Feld voller Graugänse, das nächste Mal ein Eisvogel und jetzt die Rohrdommel, auch ohne Sonnensschein, war es immer spannend am Flachsee

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