Ein Hauch von Islandwetter

Wasserfallfotografen

Wasserfallfotografen

Heute hatten wir den gefürchteten isländischen Regen! Aber dazu komme ich später.
Der Tag begann, wie für diese Reise schon fast üblich mit Sonnenschein. Nach dem Frühstück mussten wir von unserem Stützpunkt Abschied nehmen. Schweren, zumindest nicht leichten Herzens luden wir unsere schweren Koffer ein und fuhren auf der Ringstrasse Richtung Reykjavik. Aber nicht sehr schnell, denn erstens war auf Island die Höchstgeschwindigkeit auf 90km/h festgelegt, zweitens hatten wir noch zwei Tage Zeit und drittens waren wir angefressene Hobbyfotografen! Kein Wunder legten wir am schwarzen Strand und an der Eisberglagune nochmals einen mehrstündigen Stopp ein. Bei strahlendem Sonnenschein holten wir die für gestern geplante Bootsfahrt nach. Aber nicht in einem normalen Boot, sondern in einem Amphibienfahrzeug. So konnten wir bequem neben der Kasse in ein lastwagengrosses Cabriolet einsteigen und zum Strand fahren. Dort mussten wir nicht etwa umsteigen, sondern die Fahrt ging direkt ins Wasser, wo eine Schiffsschraube den Antrieb übernahm. So konnten wir gemütlich zwischen den Eisbergen durch über die Lagune tuckern.

Auf unserer Weiterfahrt fielen die ersten Regentropfen auf unsere Windschutzscheiben und unsere Fahrzeuge wurden von seitlichen Böen geschüttelt. Aber wir hatten nochmals Glück: In einer Lücke zwischen den Regentropfen konnten wir einen kleinen, touristisch noch nicht erschlossenen Wasserfall anfahren. Uns blieb gerade genug Zeit, einen guten Kamerastandpunkt zu suchen (den wir ohne unseren Tourguide Markus nie so schnell gefunden hätten), die Kamera einzurichten und ein paar Experimente mit Langzeitbelichtung zu machen, bevor uns der wiedereinsetzende Regen vertrieb.

Auf der Weiterfahrt zum Hotel wurde der Regen immer heftiger, aber Markus wirkte geradezu erleichtert, denn er hatte uns von Anfang an immer wieder erzählt, wie schlecht das Wetter auf Island sein könne. Endlich bekam er recht und das rieb er uns fast selbstzufrieden, aber auf sympathische Weise unter die Nase.

Eigentlich hätte beim zweitletzten Nachtessen in diesen Ferien langsam eine trübe Ferienendstimmung aufkommen können, aber wie bei jedem Essen bisher hatten wir so viel zu reden und zu lachen, dass für Trübsal kein Platz war. Nach dem Schlummertrunk ging es noch in den heissen Outdoorpool. Den Kopf in der Kälte, den Körper im warmen, schwefelhaltigen Wasser – so konnte der Tag mit einem ruhigen Moment ausklingen.