Schon wieder vierzehn Stunden in der gleichen Hütte bei den Grosstrappen! Ich hätte nie gedacht, dass ich mich je in meinen Ferien gleich zwei Mal alleine in eine Kiste einsperren lasse. Aber es ist gestern passiert und es wird morgen zu dritten Mal so sein.

Dieses Mal war rund um meine Hütte mehr Betrieb. Fast den ganzen Tag waren die Grosstrappen in der Nähe. Besonders am Morgen und Abend präsentierten die Hähne ihr Gefieder und stolzierten mit einer Eleganz umher, dass ein Model vor Neid erblassen würde. In der Mittagshitze legten sich die Vögel hin, dass sie zwischen den Steinen kaum mehr zu entdecken waren. Die Rufe waren für bis zu 16 kg schwere Tiere eher diskret und gingen fast unter im Gesang von Theklalerche und Grauammer. Zwischendurch besuchten Einfarbstare meine Hütte, spionierten durch die Ritzen und erschraken, als sie mich entdeckten. Trotzdem probierten sie es jedes Mal von allen Seiten, bevor sie enttäuscht davonflogen. Ein wenig hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, dass ich in ihrer Hütte sass.
Nun ja, heute haben sie die Hütte wieder für sich und morgen wird ein anderer Fotograf darin sitzen…