Kap Arkona und Kraniche

Da ist Rügen geradezu überschaubar klein und trotzdem wird die Zeit immer wieder knapp.

Ein Leuchtturm ist nicht genug: Kap Arkona

Ein Leuchtturm ist nicht genug: Kap Arkona

Nach dem Frühstück fuhren wir an die Nordspitze von Rügen, an das Kap Arkona. Naja, nicht ganz, nur bis Putgarten fuhren wir, dort mussten wir das Auto auf einem zentralen Parkplatz abstellen und dann mit einem kitschigen Touristen-Auto-Zug-Dings bis hoch zu den beiden Leuchttürmen fahren. Übrigens wurde einer der beiden Leuchttürme von einem gewissen Herrn Schinkel gebaut; bereits gestern hatte ich eines seiner Bauwerke kennen gelernt, nämlich den Turm von Schloss Granitz.

 

 

 

 

Am Fusse der Kreidefelsen

Am Fusse der Kreidefelsen

Statt auf einen Turm hinauf stieg ich heute hinunter an den Fuss der Kreidefelsen. Zwischen Felswand und Meer liegt ein schmales Band bedeckt mit Feuersteinen. Im Laufe der Zeit erodiert die weiche Kreide und gibt immer weitere Stücke der zuvor eingeschlossenen Feuersteine frei. Neben dem praktischen Nutzen in der Steinzeit, waren die Menschen von jeher fasziniert von den eigenartigen Formen die manche Feuersteine haben. Besonders Stücke mit einem Loch darin sind als Sammlerobjekte begehrt und werden Hühnergötter genannt. Und so laufen die meisten Touristen mit dem Blick auf den Boden geheftet unter dem Kreidefelsen durch, in der Hoffnung einen Hühnergott zu finden.

Kraniche beim Einflug auf den Schlafplatz

Kraniche beim Einflug auf den Schlafplatz

Eigentlich wollten wir noch das Fischerdörfchen Vitt besuchen, aber irgendwie rannte uns die Zeit davon. Also machten wir stattdessen einen kurzen Abstecher ins Hotel, damit ich meine lange Linse holen konnte. Nach einem zusätzlichen Stopp für eine K. u. K.-Stärkung (Kaffee und Kuchen) ging es auf die Kranichausfahrt. Etwa eine Stunde dauerte die Fahrt mit dem Schiff bis zum Schlafplatz der Kraniche. Rechtzeitig zur Dämmerung und damit zum Einflug der Kraniche erreichten wir unser Ziel. Gerne wäre ich noch etwas näher an die Kraniche heran gefahren,denn trotz meiner Fotoausrüstung war die Entfernung etwas zu weit. Aber wie Rico in seinem folgenden Vortrag noch erwähnen würde, ist das Ziel der Schutz der Tiere und nicht das gute Foto um jeden Preis. Rico führte auf der Ausfahrt ein Spektiv mit sich und jeder der wollte, durfte durchsehen um die Kraniche im Detail zu betrachten. Mit der zunehmenden Dunkelheit wurde das Geplaudere der Kraniche leiser und als wir beim besten Willen keinen Kranich in der Dunkelheit erkennen konnten, fuhren wir zurück nach Breege. Die Rückreise verkürzte uns Rico mit einem spannenden Vortrag über das Leben der Kraniche und die Mühen der Naturfotografie.

Morgen gehts in den Badeort Sellin und am Nachmittag darf ich in eines von Ricos Fotoverstecken. Was wird mir vor die Linse kommen? Kraniche? Seeadler? Gänse? Oder etwa gar nichts?

Dazugehörige Bilder