Also, ein bisschen komisch ist es schon! Ich bin gerade mal vor einer Woche aus dem nordindischen Ladakh zurückgekehrt und jetzt bin ich nicht in der Schweiz an der Arbeit, sondern im norwegischen Tromsø. Dabei habe ich bisher weder die letzten Fotos sortiert noch mein Onlinetagebuch über die Suche nach dem Schneeleoparden geschrieben.

Dass ich bereits wieder der Arbeit fernbleibe ist die Schuld meiner Mutter. (Ist es nicht schön, jemandem die Schuld geben zu können?) Das kam so: Meine Schneeleoparden-Reise hatte ich schon vor einem Jahr gebucht. Im Herbst oder Anfangs Winter sprachen meine Mutter und ich über Wetter und Himmelsphänomene. Dabei erwähnte meine Mutter, dass sie gerne mal die Polarlichter sehen möchte. Ich empfahl ihr, im Winter nach Tromsø zu reisen, da sich der hiesige Tourismus auf Polarlichter spezialisiert hat. Manche Anbieter holen die Gäste am Hotel ab und liefern sie auch wieder dort ab. Da meine Mutter nicht alleine reisen wollte, bedrängte sie mich mitzukommen. Nach 5 Minuten erbitterten Widerstands gab ich auf und organisierte die Reise. Und so kam es, dass ich nach nur vier Tagen an der Arbeit bereits wieder in den Ferien bin.

Nach einer unspektakulären Flugreise von Zürich via Oslo sind wir heute im herlichsten Abendlicht in Tromsø gelandet. Hier bleiben wir zwei Nächte, in der dritten gehen wir an Bord eines Hurtigruten-Schiffes und fahren bis Trondheim. Von dort geht es dann mit dem Zug nach Oslo und mit dem Flugzeug wieder zurück in Schweiz.

Ich hoffe, ich finde an Bord des Postschiffes Zeit mein Ladakh-Tagebuch und die Fotos zu veröffentlichen. Aber zuerst geht es heute Nacht auf Nordlichtjagd!