Auf der Jagd nach der Aurora Borealis

Ich mache jetzt etwas, was man als Autor nicht machen sollte: Ich nehme gleich zu Beginn die Spannung aus diesem Artikel!

Liselotte und Dominique

So sehen erfolgreiche Polarlichtjäger am nächsten Morgen aus!

Nach einem langen Reisetag hatten wir gestern noch gleich eine Exkursion zur Beobachtung der Aurora Borealis gebucht. Eigentlich muss man in Tromsö nicht an einen bestimmten Ort fahren um die Polarlichter zu sehen. Es ist aber hilfreich, wenn möglichst wenig Licht aus irdischen Quellen vorhanden ist. Also wurden wir in einen Kleinbus verladen und aus der Stadt hinaus gefahren. An einem kleinen, gefrorenen See machten wir halt. Ganz schwach leuchtete der Himmel grün, aber für mich war das nicht sehr spektakulär, da ich in Finnland und auf Grönland schon Polarlichter gesehen hatte. Wärend wir auf dem gefrorenen See standen, vertrieb unser Reiseleiter uns die Zeit mit sachlichen Erklärungen zur Aurora Borealis, aber auch mit weniger wissenschaftlichen Ergänzungen. Etwa: Was braucht es, um Polarlichter zu sehen? Gute Kleider, Geduld und vieeel Glück!

Über seine Erklärungen hätten wir fast vergessen, den Himmel zu beobachten. Mit einem Male wurde das Leuchten stärker. Mal flächig, dann wieder in scharfen Linien tanzte das Polarlicht über den Himmel. Aber so schnell wie es gekommen war, so schnell verblasste es nach einer Viertelstunde wieder.

Ein Standortwechsel war angesagt und so fuhren wir auf eine abgelegene Hochebene. Schwach war die Aurora nordwestlich und nordöstlich von uns zu sehen. Zwischen den Fotos suchten wir hinter dem Bus Schutz vor dem scharfen Wind. Einige schlüpften in die zur Verfügung gestellten Thermoanzüge und wohl alle aus unserer internationalen Reisegruppe waren froh um einen heissen Tee und die Ingwerplätzchen.

Nach einer Weile hies es: „In drei Minuten fahren wir weiter zu einem anderen Ort.“ Von den drei Minuten waren zwei vergangen, als sich die Polarlichter wieder von ihrer besten Seite zu zeigen begannen! Also wieder raus in den Wind, Kamera auf das Stativ und fotografieren was das Zeug hielt. Zeitweise war der Himmel so voll von tanzenden Lichtern, dass ich mir ein dutzend Kameras gewünscht hätte um in alle Richtungen gleichzeitig fotografieren zu können.

Leider ist die tollste Nacht irgendwann vorbei und wir mussten wieder zurück in die Stadt. Während meine Mutter zu Bett ging, habe ich noch kurz die Bilder auf den Computer übertragen und kurz angesehen. Dann, um 1.30 Uhr bin auch ich todmüde aber glücklich ins Bett gefallen und sofort eingeschlafen. Ich weis nicht ob ich geträumt habe, aber wenn, dann bestimmt von tanzenden grünen Lichtern.

Dazugehörige Bilder