Noch mehr Wind

Welchen Titel habe ich am Mittwoch verwendet? „Kraniche im Gegenwind“? Ich hätte mir den Titel besser auf heute aufgespart, denn heute war der Wind so kräftig, dass ich mich in der Hütte angebunden habe, um nicht fort geblasen zu werden. Das sagt wohl alles über die Windstärke und wie dicht die Hütten gebaut sind. Glücklicherweise hatte ich meinen Schlafsack dabei und konnte mich in diesem hinter die Kamera setzen, den die übliche Thermounterwäsche hätte mir heute nicht gereicht.

Gruppenbild mal von der anderen Seite

Gruppenbild, mal von der anderen Seite

Da Kraniche nicht mögen, wenn ihnen der Wind unter den Rock bläst, stellten sie sich alle in Windrichtung auf. Das ist zwar für sie praktisch und angenehm, aber für mich als Fotografen ist das nicht besonders ansprechend, besonders, da mein Fotoversteck hinter den Kranichen steht und ich den ganzen Tag nur Bürzel sehe.

In unserer gemütlichen kleinen Herberge „Allocant“ wurde es heute laut und morgen soll es noch lauter werden. Es ist Wochenende und die „Kranichtouristen“ fallen in Gallocanta ein. Die Winterzeit ist die einzige Zeit, in der die Herberge einen Umsatz erwirtschaftet, den die Kraniche sind hier die einzige Attraktion und es kommen neben Fotografen wie uns noch ganze Busladungen an spanischen Touristen hierher, die hoffen, den abendlichen Einflug der Kraniche zu erleben. Im Sommer dann herrschen in dieser Gegend 40°C im Schatten und die Lagune wird ausgetrocknet sein. Dann verirrt sich kein Tourist mehr hierher.

Wir werden morgen vor diesem Trubel fliehen und, bevor die Wochendgäste aufstehen, nochmals probieren, Kraniche im Morgenrot zu fotografieren. Da die Wochenendgäste nach dem Frühstück über alle möglichen Feldwege fahren werden, um die Kraniche zu finden,  fahren wir in eine abgelegene Schlucht, um alleine und in aller Ruhe vorbeifliegende Geier zu fotografieren. Mal sehen, ob das klappt…

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