An der Hölle vorbei nach Dombas

Heute ist schon Sonntag – irgendwie kaum zu glauben. Heute war wieder Reisetag und wir sind kurz vor elf Uhr von Lillehammer weggefahren. Kurz nach Lillehammer verliessen wir die E6 und damit das Gudbrandsdal. Auf dem Espedal-Weg ging es in westliche Richtung. Damit verpassten wir den Riesentroll in Oyer (Sorry liebe Trollfans) und die Stabkirche in Ringebu, fuhren dafür aber auf einer Strasse, auf der uns während der nächsten 100 km nur etwa 10 Autos begegneten. Während das Gudbrandsdal weit und von sanft geschwungenen Bergen umgeben ist, wurde es auf unserem Weg schnell steil und die Berge schroff. Kurz vor dem Südende des Espedalsees machten wir einen Abstecher in die Hölle, so die deutsche Übersetzung von Helvete. Dabei handelt es sich um Gletschermühlen, die sich bis 100 Meter in den Berg gefressen haben und deren grösste 50 Meter Durchmesser hat. Ein Erlebnis wenn man in die Helvete absteigen kann, nur leider lag in der Schlucht noch Schnee und so musste ich am Eingang der Hölle wieder umkehren.

Die Strasse war schneefrei und gut mit Sommerreifen zu befahren, aber auf dem Espedalsee (730 Meter über Meer)trieben immer noch Eisschollen.

Vom Nordende des See führte uns der Weg nach Vinstra zurück ins  Gudbrandsdal. Wenn man von hier nach Süden blickt ist das Tal immer noch weit, aber weiter nördlich wird es steiler und die Strasse führt hinauf ins Fjell nach Dombas.

Wer in Dombas ankommt sieht zuerst nur den Busbahnhof, den hier verzweigt sich der Weg nach Trondheim und ins Fjordland. Die Touristeninformation war geschlossen und so musste ich mich in der Jugendherberge über die geführten Wanderungen zu den Moschusochsen kundig machen. Zuerst ungläubiges Staunen, dass die Touren bereits gemacht werden („But that starts in June“), dann telefonieren („They are already fully booked“) und dann noch mehr telefonieren („We have a place for you on a tour tomorrow“).

Morgen kann ich also wilde Moschusochsen ansehen gehen – falls der Tourguide welche findet. Garantie gibt es keine!

In der Ferne: Alleine in der leeren Jugendherberge übernachten, aber an der Kreuzung eine Harley Davidson mit Luzerner Nummer sehen.

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