Zurück auf der Insel

Der Leuchtturm Von HelgolandSo, da wäre ich also wieder und fotografiere den Leuchtturm auf der einzigen deutschen Hochseeinsel – Helgoland. 10 Monate nach meinem ersten Besuch hier, nach 19 Stunden Reise, nach einem Besuch im Spital und bei der langen Anna ist Zeit für ein erstes Resümee.

Schon auf der Rückfahrt von meiner ersten Helgolandreise im Januar stand fest, dass nach der Insel vor der Insel ist. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob ich wirklich bereits dieses Jahr nochmals hierher reisen wollte. Als meine Mutter meinte, ihr könnte eine Reise nach Helgoland auch gefallen, fand ich schnell weitere Ausreden („Mir fehlt eine Robbengeburt.“, „Ich habe vergessen die Insel zu fotografieren.“ oder „Ich will mich mehr auf die Vögel konzentrieren.“) und flugs waren eine Reise und ein Hotelzimmer für zwei Personen gebucht.

Die Nacht im Zug kann mit „langweilig und unruhig geschlafen“ abgehakt werden. Die Überfahrt mit der „Funny Girl“ war wesentlich aufregender als die Fahrt im Januar. Bei der Ausfahrt aus Cuxhaven waren noch alle frohen Mutes und guten Appetits. Aber je länger die Reise dauerte, je höher die Wellenberge und je tiefer die Wellentäler wurden desto mehr Kotztüten kamen in Umlauf und wurden geräuschvoll gefüllt. Wir beteiligten uns nicht an dieser Gruppenveranstaltung. Aber als die „Funny Girl“ in ein Wellental fiel, wurde meine Mutter gegen eine Wand geworfen und riss sich dabei an einem Holzbrett die Hand auf. Glücklicherweise gibt es auf Helgoland ein Spital und als wir eineinhalb Stunden nach dem Unfall endlich in den Hafen einliefen, besuchten wir zuerst die Notfallstation. Mit fünf Stichen genäht und einer dick bandagierten Hand konnten wir der langen Anna endlich unseren Antrittsbesuch machen. Die sehr steife Brise trieb uns jedoch schnell ins beheizte Hotel zurück, wo wir ein frühes Nachtessen einnahmen. Und jetzt bin ich so hundemüde, dass ich wohl gleich ins Bett gehen und schlafen werde. Dabei ist erst 20 Uhr! Aber Morgen erobere ich die Insel!