Zum Taj Mahal und dann zurück in die Schweiz

Früh um 6 Uhr waren wir drei Schweizer mit einem Fahrer nach Agra aufgebrochen, um den berühmten Taj Mahal zu besichtigen. Indische Autobahnen sind nicht ganz so streng zu sehen wie schweizerische oder deutsche. Es gibt ein Tempolimit von 120 km/h, das wird auch mehrheitlich eingehalten. Aber auf der linken Spur (Indien hat Linksverkehr, auch eine Hinterlassenschaft der Briten) kann schon mal ein Traktor mit seiner Ladung Heu tuckern. Der Pannenstreifen ist nicht nur wegen der Pannen da, sondern eignet sich auch um anzuhalten und Selfies zu machen. Ausserdem kann man da gut auf den Bus warten. Im Linksverkehr sollte rechts überholt werden, aber das ist nur eine Empfehlung. Schliesslich gibt es drei Fahrbahnen die genutzt werden müssen. Geisterfahrer gibt es auch ab und zu, einen sahen wir am Morgen auf der Gegenfahrbahn und auf dem Heimweg kam uns einer auf unserer Spur entgegen. Und wenn Fussgänger von A nach B wollen und die Autobahn liegt dazwischen, dann wird die Fahrbahn halt überquert. Verkehrsalltag in Indien.

Ein Kilometer vor dem Taj Mahal mussten wir das Auto verlassen und entweder zu Fuss oder mit einem Elektrogolfkart zum Eingang fahren. Wir waren so früh am Taj Mahal, dass die fliegenden Händler und Bettler noch nicht bereitstanden und auch an der Kasse mussten wir kaum warten. Im Eintrittspreis inbegriffen sind übrigens eine Flasche Wasser und Überzieher für die Schuhe ohne die man das Innerste des Grabmals nicht besuchen durfte. Rasch durch den Metalldetektor, die Fotoausrüstung durch das Röntgengerät und wir standen im Vorhof des Taj Mahal. Hier wurden wir von einem Herrn angesprochen, der sich als offizieller Fotograf des Taj anpries und uns seine Dienste anbot. Unser Guide hat uns auf der Herfahrt bereits darüber informiert, dass dieser Herr kommen würde und dass er uns das Angebot wortwörtlich übersetzen müsse. Wir lehnten das Angebot wie zuvor besprochen ab.

Taj Mahal

Das übliche Foto des Taj Mahal

Das Taj Mahal ist wirklich eine beeindruckende Anlage. Um das zentrale Grabmahl aus weissem, mit Intarsien verzierten Marmor stehen vier Minarette. Richtung Westen und damit nach Mekka gerichtet, steht eine Moschee. Und im Osten steht eine spiegelbildliche Kopie, nur der Symmetrie wegen. Vor dem Grabmal bis zum Nordtor zieht sich ein Garten, natürlich auch mit einer Symmetrieachse. Südlich wird die Anlage durch den Fluss … begrenzt. Beschreiben kann ich die Pracht nicht, ich hoffe meine Fotos sprechen für sich.
Als wir den Taj Mahal verliesen sahen wir, dass sich an der Kasse eine gut 500 Meter lange Schlange gebildet hatte. Ausserdem waren die Strassenhändler und Bettler inzwischen aufgestanden und bedrängten westliche Touristen aufs Ärgste. Erst im Auto hatten wir wieder Ruhe.

Zurück in Delhi durften wir im Spa-Bereich des Hotels duschen und unsere Kleider wechseln. Eine nette Geste des Hotels, hatten wir doch offiziell vor unserem Ausflug nach Agra ausgecheckt.

An der Bar warteten wir, bis wir zum Nachtessen abgeholt wurden. Das gab uns Gelegenheit uns von unserem amerikanischen Reisegefährten Ken zu verabschieden, der dort auf seinen Fahrer zum Flugplatz wartete.

Nach dem Nachtessen ging es um 22 Uhr zum Flugplatz, durch die Kontrollen und um 0.30 Uhr in den Flieger nach Zürich. Erstaunlich wenig Papierkrieg bei der Ausreise. Ein Stempel in den Pass, dass man das Land verlassen hat und das wars. Das könnte man sicher noch steigern. Ich muss mal an die Indische Botschaft schreiben…

Der Flug war unspektakulär, die meiste Zeit habe ich geschlafen. Am Montagmorgen um 6.30 Uhr sind wir in Zürich angekommen und damit waren die Ferien schon wieder vorbei…

Aber es sollte ja eine Woche später schon wieder in die Ferien gehen…

Dazugehörige Bilder