450km und eine Stabkirche

Wie schon gestern erwähnt fährt morgen unsere Fähre zurück nach Kiel. Also legten wir heute 450 Kilometer oder 45 norwegische Meilen auf der E16 zurück und erholen uns jetzt im Sundvolden Hotel in Krokkleiva kurz vor Oslo. Wie das Kviknes Hotel in Balestrand gehört es zu Norwegens historischen Hotels. Dieses Mal sind wir im neueren Teil, der allerdings auch schon renovationsbedürftig ist.

Aber zurück zur Reise: Wir fuhren auf der E16, was nicht die kürzeste Strecke von Bergen nach Oslo ist, aber die am besten ausgebaute. Zum Aufwärmen passierten wir nach Bergen ein paar Tunnel von ein paar hundert Meter Länge, dann kurz nach Gudvangen ging es in einen 13 Kilometer langen Strassentunnel. Danach war ein kurzer Halt angesagt, Stretching, eine kleine Stärkung und ab in den Laerdaltunnel. Mit 24,5 Kilometern der längste Strassentunnel der Welt, der Gotthard ist „nur“ 16,9 Kilometer lang.

Danach war Kultur angesagt. Die 1180 gebaute Stabkirche von Borgund ist die besterhaltene Norwegens und steht für einmal nicht in einem Museum (wie jene von Oslo und Lillehammer) sondern daneben. Auf den ersten Blick wirkte sie klein, versteckt hinter der Friedhofmauer und einem Baugerüst (830-jährige Dachschindeln mussten ausgewechselt werden), aber wenn man unmittelbar davor oder sogar darin steht, ist man überrascht, wie viel Grösse in so einem Kleinod stecken kann. Auch das Informationszentrum und die Dokumentation sind so gehalten: Kompakt, aber mit vielen Informationen in einer verständlichen Form. Fazit: Auf keinen Fall links liegen lassen.

Zurück auf die E16. Landschaftlich zeigte die Fahrt im wahrsten Sinne noch einmal einen Querschnitt durch den Süden Norwegens. Fuhren wir von Bergen mit seinen fast flachen Bergen im Nebel und Regen weg, so wurden die Täler bald schroffer und wir staunten, wie weit im Landesinneren wir auf Ausläufer des Sognefjords stiessen. Dazwischen immer wieder Gebirge mit unglaublichen Wasserfällen, nicht einmal die Norweger konnten bei allen einen Aussichtspunkt einrichten. Und noch einmal ein Fjell, das Filefjell, bevor das Wetter definitiv sonnig wurde und es wieder hinunter ging und die Bergflanken flacher und die Täler in der Nähe von Oslo weiter wurden.

Relativitätstheorie: Zu Anfang sind drei Wochen Ferien lang, aber dann plötzlich vorbei.

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