„Die Mortalität bei den jungen Kegelrobben liegt bei 40%“

Rolf Blädel, Robbenjäger/-beschützer auf Helgoland

Vor zwei Tagen fiel uns eine junge Kegelrobbe auf, die sehr klein war aber trotzdem bereits das Erwachsenenfell hatte. Sie war kleiner und magerer als andere Jungrobben die noch ihr Jungfell trugen. Zwar wirkte die Kleine auf mich als Laien nicht träger als andere Jungtiere, aber heute morgen lag das kleine Krümel tot am Strand. Herr Blädel, der Robbenjäger auf Helgoland hatte uns zwar aufgeklärt, dass etwa 40% der Robbenjungen das Erwachsenenalter nicht erreichen, aber es war trotzdem traurig ein totes Tier zu sehen.

Genug Trübsal! Was war heute sonst noch los? Eines der wichtigsten Themen auf Helgoland – das Wetter: Zur Abwechslung war es weniger windig, wärmer und trocken. Dafür lag so dichter Nebel, dass Helgoland von der etwa ein Kilometer entfernt liegenden Düne fast nicht mehr zu sehen war. Bei dem Wetter, war es eigentlich sinnlos Robben zu fotografieren, besonders wenn man an den Tagen zuvor so viele Bilder in warmen Sonnenlicht schiessen konnte…

Und dann ist da wieder so ein kleiner Fratz und die Kamera ist ja eh schon dabei… Und dann surfen doch noch zwei Tiere in der Brandung… Und da krabbelt noch ein Knieper über den Sand… Und der Seeadler treibt sich immer noch am Flugplatz herum… Und schon ist die Speicherkarte wieder voll!

Trotz dieser Verlockungen schafften es alle Teilnehmer unserer Fotoreise rechtzeitig an Bord der „Funny Girl“ zu gehen, um wieder zurück nach Cuxhafen zu fahren. Nachdem auf der zweieinhalbstündigen Rückfahrt noch gefachsimpelt oder Erlebte rekapituliert wurde, musste am Hafen von den Mitreisenden Abschied genommen werden, denn hier trennten sich die meisten Wege. Alle nahmen eine Harddisk voller Bilder, einen Koffer neuer Erfahrungen und eine Lungen voll Seeluft mit auf den Heimweg. Und beim einen oder anderen konnte man bereits ein Ziehen zurück zu den Robben spüren. …Im nächsten Dezember eine Geburt fotografieren…

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