Kalte Füsse und heisser Kopf

Vom Leben in der Fotohütte

Eine Fotohütte ist eng. Auf einer Seite sind Luken angebracht, dahinter eine Art Fensterbrett. Auf diesem Brett sind Stativköpfe angeschraubt und darauf kommen die Kameras mit den Teleobjektiven, welche durch die Luke ins Freie schauen. Hinter der Kamera ist gerade genug Platz für einen Stuhl, auf dem der Fotograf sitzt. Dahinter sind im besten Fall noch schmale Pritschen um die Nacht einigermassen bequem zu verbringen. Irgendwo quetscht man noch Kamerarucksack, Proviant und Thermoskanne hinein. Ausserdem gibt es in den besseren Hütten noch eine Gas- oder Petrolheizung. Diese wärmt die Hütte mehr oder weniger gut, die Wärme steigt nach oben und sorgt für rote Köpfe, während die Füsse kalt bleiben. Wenn Mann/Frau aufs Klo muss, dann wird in einem winzigen Vorraum in einem Kanister gepinkelt  und fürs grosse Geschäft gibt’s ein Plumpsklo. Wasserspülung gibt es in der Wildnis nicht, zu laut, zu kompliziert und ausserdem wäre sie das halbe Jahr gefroren. Natürlich wird in der Fotohütte nur geflüstert und die Kamera darf nur langsam bewegt werden, denn jeder Lärm und jede hastige Bewegung könnte die Wildtiere auf Stunden verscheuchen. Nobelhotel ist anders, aber lange nicht so spannend.

Habe ich schon die Polarlichter erwähnt?