Nochmals bei den Seeadlern

Ich hatte gestern ganz vergessen zu erwähnen, dass, kaum waren wir vom Bootsausflug zurück, zwei Elche auf einem nahe gelegenen Feld auftauchen. Also nochmals die Kamera geschnappt und ins Auto gesprungen. Das Resultat waren immerhin zwei Bilder „Elchkuh und Kalb“ im Abendlicht.

Aber eigentlich waren ja die Seeadler das Thema. Also fuhren wir heute morgen um halb sechs wieder hinaus, um Seeadler zu füttern. Wir fuhren in eine andere Ecke des Region und fotografierten weitere Adler. Da nicht so viele Seeadler in diesem Teil lebten, blieb etwas mehr Zeit die anderen Vögel zu betrachten. Hauptsächlich wurde unser Boot von Silbermöwen und Mantelmöwen begleitet. Ab und zu mischten sich auch einzelne der viel kleineren Sturmmöwen darunter. Ein paar Papageientaucher schwammen in grossem Abstand zum Boot und entfernt flogen Krähenscharben vorbei.
Ganz begeistert war Ole, als plötzlich eine Arctic Skua oder zu deutsch Schmarotzerraubmöwe auftauchte. Dieser schnelle und äusserst wendige Vogel, der mit seinen zwei überlangen Schwanzfedern eine typische Silhouette hat, jagt normalerweise anderen Seevögeln die Beute ab. Ole warf kleine Fischstücke hoch, welche sich die Skua im Flug schnappte. Während es meist ein Gerangel gab, wenn eine Silbermöwe etwas erbeutete, schoss die Skua so schnell davon, dass die anderen Möwen gar nicht versuchten sie zu verfolgen.
Ole erzählte uns, dass diese Arctic Skua seit etwa fünf oder sechs Jahren regelmässig in der Region sei. Heute Morgen tauchte sie in diesem Jahr zum ersten Mal auf, weswegen er so begeistert war.
Nach einem gemütlichen Nachmittag ging es am Abend wieder hinaus auf das Meer. Während es am Morgen und am Mittag zwar schön, aber dafür windig war, nahm jetzt der Wind ab. Zwei Adler konnten wir im schönen Abendlicht fotografieren, als der dritte Adler seine Aufwartung machte, verdeckten bereits Regenwolken die Sonne. Deshalb brachen wir den Ausflug ab und fuhren zurück nach Lauvsnes. Wir hatten etwas Pech, den auf dem Rückweg wurden wir vom Regen eingeholt. Nur dank der hochseetauglichen Overalls und Schuhen, die uns Ole für die Ausfahrten jeweils zur Verfügung stellte, blieben wir trocken. Einzig die Stellen im Gesicht, die Wind und Wetter ausgesetzt waren, fühlten sich bis zur Einfahrt in den Hafen klamm an.

Natürlich ist die heutige Ausbeute ebenfalls in der Seeadlergalerie.