Bei den Samen

Wer bist Du? Ren - Norwegen

Wer bist Du? Ren – Norwegen

Heute berichte ich für einmal nicht von meinen Erlebnissen als Naturfotograf, sondern von der Arbeit der Samen.

Ole Martin erhielt von einem befreundeten Rentierzüchter die Einladung, dabei zu sein, wenn sie ihre Jungtiere markieren. Da dies der Alltag der Samen ist und nicht etwa eine Show für Touristen, war es etwas besonderes eingeladen zu werden. Auch Ole war bis jetzt erst einmal dazu eingeladen worden. Also fuhren wir heute nicht in ein Versteck um Vögel zu beobachten, sondern zum Sammelplatz für die Rentiere. Als wir ankamen, hatten die Rentierzüchter die etwa 900 Tiere von den Weiden bereits in eine Umzäunung getrieben. Die Rentiere lebten das ganze Jahr halbwild in der freien Natur und wurden nur dieses eine Mal im Winter zusammen getrieben. Im Gehege wurden die Tiere in Bewegung gebracht, so dass sie der Umzäunung entlang trabten. Dabei rannten die Kälber an der Seite ihrer Mütter. Die Samen die mit dem Lasso inmitten des Treibens standen, versuchten zu erkennen, welches Kalb zu welcher Mutter gehörte. An der Ohrmarke der Muttertiere erkannten die Besitzer, welche Kälber sie heraus fangen und mit einer Ohrmarke versehen mussten. Gleichzeitig wurden die Tiere herausgesucht, die verkauft oder gleich vor Ort für den Eigenbedarf geschlachtet wurden. Um die 900 Tiere zu sortieren brauchten die Züchter zwei Tage. Danach durften die Rener wieder zurück in die Freiheit.

Und wo standen wir an diesem Morgen? Nicht etwa ausserhalb der Umzäunung wie wir erwartet hatten, nein, mitten drin im Geschehen. Wow!