Trappen zum Dritten…

Gestern war unser dritter und letzter Ansitztag bei den Grosstrappen. Schon als wir um 6 Uhr in unsere Verstecke gingen, blies ein kräftiger Wind. Ich war dieses Mal in einem anderen Versteck und mein kleiner Nachbar beschwerte sich schon am Morgen in aller Frühe über den Wind:


Möglicherweise war es den Grosstrappen auch zu windig; wenn sie ihre Federpracht aufgestellt hätten, dann wären sie wohl vom Winde verweht worden. Am Abend erzählten auf jeden Fall alle Fotografen, dass die Ausbeute nicht besonders hoch gewesen sei. Auch vor meinem Versteck spazierten den ganzen Tag nur drei Grosstrappen vorbei. Allerdings störte mich das wenig, denn ich war vollauf damit beschäftigt, den kleinen Steinkauz zu fotografieren.

Und weg ist er!

Und weg ist er!

Nachdem ich am Morgen zuerst ein paar Aufnahmen von der kleinen Eule auf ihrem Steinhaufen gemacht hatte, wollte ich unbedingt auch ein paar Flugaufnahmen machen. Da das Käuzchen jedoch keine grosse Lust hatte zu fliegen, musste ich lange warten. Und dann ging es blitzschnell… Und ich war zu langsam! Spektakulär! Ich meine spektakulär viele Fotos misslingen beim Versuch Tiere in Bewegung zu fotografieren. Falls ein/e Naturfotograf/in diese Zeilen liest, wird er oder sie jetzt wohl tief seufzen beim Gedanken an die Stunden des Wartens auf den entscheidenden Augenblick und an die Mengen an misslungenen Fotos, die schon im analogen oder digitalen Abfalleimer landeten.
Zurück zu „meinem“ Steinkauz. Die meiste Zeit stand er auf einem Bein auf seinem Steinhaufen. Dabei drehte er seinen Kopf um in alle Richtungen zu sichern. Wenn ihm etwas nicht geheuer war, dann liess er sich nach unten fallen und drückte sich ganz flach zwischen die Steine am Fusse seines Geröllhügels. Nach einer Weile tauchte er wieder auf und nahm seine Warte wieder ein.
Gegen Mittag fielen dem kleinen Kerl immer öfter die Augen zu und er döste für ein paar Sekunden. Schliesslich verzog er sich unter einen hervorstehenden Stein und hielt Siesta. Trotzdem wachte er in kurzen Abständen auf und suchte die Umgebung und den Himmel nach Gefahren ab, bevor er für ein paar weitere Sekunden die Augen wieder schloss.
Als die grosse Hitze endlich vorbei war kam der Kauz wieder unter seinen Unterstand hervor, blieb aber vorerst weiter im Schatten und reinigte sein Gefieder. Endlich bereit hüpfte er wieder auf seine Warte und kontrollierte sein Revier. In kurzen Flügen holte er sich Grillen, die raschin seinem Magen verschwanden. So gestärkt begann er zu rufen und startete mit dem Einbruch der Nacht seine Flüge durch sein Revier.
Auf dem Rückweg zu unserem Auto konnte ich meinen kleinen Nachbarn immer noch hören und so soll er auch hier das letzte Wort haben:

 

 

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