Erste Anzeichen von Wehmut

Sonntag und halb Spanien ist an der Lagune von Gallocanta. Zumindest hatten wir diesen Eindruck. Auch heute Morgen um sieben Uhr versuchten wir wieder, die ausfliegenden Kraniche zu fotografieren. Allerdings blieb der Himmel heute bedeckt und grau, weshalb zumindest ich darauf verzichtete zu fotografieren. Einfach nur da zu stehen, die Kraniche beim Überflug zu sehen, ihren Flügelschlag und ihr Geplapper zu hören, war überwältigend. Und ganz nebenbei sahen wir wieder die beiden iberischen Hasen von gestern, einen Turmfalken, einen Fuchs und in weiter Ferne sechs Rehe.

Spanische Landschaft

Spanische Landschaft

Nach diesem frühmorgendlichen Ausflug ging es zurück in unsere Herberge, wo wir nach dem Frühstück erst mal ausgiebig Siesta hielten. Als dann gegen ein Uhr zwei Reisebusladungen an Familien in der Herberge verköstigt werden wollten, schlichen wir uns davon, um zur Abwechslung etwas Landschaftsfotografie zu betreiben.

Rechtzeitig zur Abenddämmerung fanden wir uns zusammen mit mehreren Dutzend Familien auf einem Hügel gegenüber Gallocanta ein, um wieder zu beobachten, wie Kraniche zur Lagune flogen. Der zunehmende Mond brachte uns auf die Idee, dass wir unbedingt noch ein Foto von ziehenden Kranichen vor dem Mond machen wollten. Und tatsächlich kam es so, wie es kommen musste: Der Mond stieg immer höher, die Kraniche flogen immer tiefer und unser Wunschfoto blieb ein Wunsch.

Kraniche über Gallocanta

Kraniche über Gallocanta

Als wir die den Sonnenuntergang beobachten, wurde uns bewusst, dass wir am Montag zum letzten Mal 13 Stunden lang in den Fotoverstecken am südlichen Ende der Lagune sitzen werden. Danach bleibt noch der Dienstagmorgen, um den Aufbruch der Kraniche zu sehen und am Abend werden wir bereits wieder zu Hause sein. Wer vermutet, ich möchte mit diesen Zeilen etwas Wehmut zum Ausdruck bringen, liegt goldrichtig.

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