Seebären

Die erste Nacht draussen bei den Bären. Wie das war? Wow! Ich weis eigentlich gar nicht wo ich anfangen soll. Also einmal ruhig durchatmen und der Reihe nach.

Kein Bär

Kein Bär

Nach dem Nachtessen ging es ins Fotoversteck am See. Nach einer kurzen Fahrt marschierten wir über schmale Planken durch den Sumpf. Eine landschaftliche Besonderheit an Finnland ist die, dass es überall Bäume hat. Und hat es einmal keine Bäume, dann hat es Wasser. Entweder in Form eines Sumpfes oder als See. Zu denken, dass man über die Planken trockenen Fusses durch den Sumpf kommt,  wäre falsch, denn die Bretter sind nur aufgelegt und tauchen je nach Gewicht des Wanderers mehr oder weniger tief unter. Bei meinem Gewicht eher etwas mehr und hätte ich Halbschuhe statt Wanderschuhe getragen, dann wären meine Füsse wohl nass geworden. In den Hütten am See angekommen richteten wir uns mit unserer Ausrüstung ein, während unser Guide am gegenüberliegenden Ufer noch etwas Hundefutter und Honig für die Bären verteilte.

Kein Bieber

Kein Biber

Um 16.30 Uhr waren wir bereit und die Bären konnten kommen. Gespannt nahm ich den gegenüber liegenden Waldrand in den Fokus, da werden die Bären wohl auftauchen. Möwen flogen vorbei, eine Bachstelze, ein Kuckuck rief, Regen setzte ein… Ich war schon mit dem Gedanken beschäftigt, dass das wohl eine erfolglose Nacht würde, da bemerkte ich um 21.10 Uhr eine Bewegung aus dem Augenwinkel! Marschierte tatsächlich ein Bär an unseren Hütten vorbei, stieg ins Wasser und schwamm zur anderen Seite.

Kein Teddy

Kein Kuscheltier

Endlich ging es los. Nicht wie erwartet auf der gegenüberliegenden Seite kamen die Bären aus dem Wald, sondern hinter unseren Hütten. Ohne sich um uns kümmern marschierten sie ans Ufer, setzten sich hin und überlegten, ob es sicher sei, den Futterplatz aufzusuchen und ob sie schwimmen oder um den See herum gehen sollten. Ein Bär schwamm auch wieder zu uns zurück und als er nahe der Hütte aus dem Wasser stieg, fragte ich mich einen Moment lang, ob die Türe richtig zu sei. Nicht, dass irgendetwas an der Hütte stark genug wäre, einen ernsthaft interessierten oder wütenden Bären aufzuhalten! Aber wie wurde uns gesagt? Bären sind nicht an uns interessiert. Und das ist auch so.

Kein Erdhaufen

Kein Erdhaufen

Während beim Warten die Zeit nicht vergehen wollte, verging sie jetzt, als die Bären da waren, wie im Flug. Und auch wenn die Nächte in Finnland im Sommer nicht mehr richtig dunkel wurden, so wurde es trotzdem irgenwann so düster, dass ans Fotografieren nicht mehr zu denken war. Und so blieb nichts anderes übrig, als dem Treiben der Bären zuzuschauen und sich daran zu freuen. Aber auch Meister Petz wurde müde und legte gegen Mitternacht ein Päuschen ein. Irgendwie ansteckend…

Der Rest der Nacht ist schnell erzählt: Wie die Bären draussen, legte ich mich im Versteck hin und döste. Zwischendurch blickte ich nach draussen und lauschte, ob ich durch den Regen das „Platsch“, Platsch“ hören würde, das ein Bär macht, der an der Hütte vorbei durch den Morast geht. Gegen 3 Uhr morgens verzogen sich die Bären wieder in den Wald und gegen 7 Uhr wurden wir Fotografen wieder abgeholt und zur Unterkunft zurück gebracht.

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