Anklimatisierungsphase

War das schön heute morgen. Kurz nach sieben Uhr bin ich aufgewacht und sah vom Fenster aus, zwischen den Bäumen hindurch, einen wunderbaren Sonnenaufgang über der Ostsee. Das war doch ein Beggrüssung am ersten Morgen auf Rügen! Nach einem reichlichen und so ausgewogenen Frühstück vom Buffet, dass ein Ernährungsberater einen Herzinfarkt bekommen hätte, trafen wir Rico in der Empfangshalle des Hotels. Aus einer kurzen Besprechung, was wir auf Rügen unternehmen können, wurde eine spannende zweistündige Diskussion. Falls der Sportteil der Rügener Tageszeitung morgen in verkürzter Form erscheint, dann ist das meine Schuld. Ich habe Rico so lange von der Redaktion fern gehalten.

Erst am Mittag fuhren wir in das alte Seebad Binz an Rügens Ostküste. Unsere erste Erkundung führte uns auf das Jagdschloss Granitz auf einer Anhöhe zwischen Binz und Sellin. Im Schloss gibt es einen zentralen 38 Meter hohen Turm. Von unten sieht man bis an die Decke des Turms und wie sich die gusseiserne Wendeltreppe der Wand entlang nach oben windet. Da ich im Schloss eine Erlaubnis zum Fotografieren hätte erwerben müssen, verweise ich an dieser Stelle auf ein Bild auf dieser Webseite. Mit einem flauen Gefühl im Magen ging ich nach oben. Zum Glück ohne Gegenverkehr und natürlich hatte ich den Blick stur auf die Stufen fixiert. Nur nicht zur Mitte oder nach unten blicken. Dafür aber gab es, zu oberst auf dem Dach, ein fantastischer Blick über Rügen und die Ostsee. Wieder unten angekommen erfuhr ich, dass etwa 20-25% der Gäste auf der Treppe umkehren, dass es schon öfter Leute gegeben hat, die sich nicht mehr hinunter getraut haben (dann wird der Turm gesperrt und die Person einzeln mit viel Zureden nach unten geführt) und dass letztes Jahr jemand auf der Treppe einen Herzinfarkt hatte (Konnte vor Ort reanimiert werden, hat überlebt).

Architektur - Binz, Deutschland

Architektur – Ostseebad Binz

Nach diesem vertikalen Abenteuer schlenderten wir über die horizontale Binzer Seepromenade und bewunderten die Ostseebadarchitektur. Typisch dafür sind die weissen Villen mit einem durchgehenden Balkon auf jedem Stockwerk. Zum Glück blieb dieser Baustil erhalten und Modernisierungen wurden meistens diskret ausgeführt. Auch wenn inzwischen Nebensaison ist, sind in Binz immer noch viele Touristen unterwegs. Ich möchte nicht zur Hauptreisezeit hier sein!

Zu schnell war der Nachmittag vorbei und wir beschlossen den Abend mit einem feinen Nachtessen im Hotel. Morgen werden wir zum Kap Arkona fahren… Dabei dürfen wir die Zeit nicht aus den Augen verlieren, wollen wir doch am Abend mit Rico zu Schlafplatz von über 4000 Kranichen fahren.

Dazugehörige Bilder