Auf zum Strandurlaub

Auf zum Strandurlaub?

Wer micht kennt, wird das kaum glauben. Und ich gebe den Zweiflern recht. Als Strandurlaub kann man diesen Urlaub nur bezeichnen, weil das Hotel am Strand liegt. Aber dazu später mehr.

Gestern Abend, nach der Arbeit, hat mich meine Mutter für unseren gemeinsamen Urlaub abgeholt. Mit dem Auto. So hemmungslos konnte ich noch selten packen! Neben den üblichen Outdoorklamotten packte ich noch etwas eleganteres für den Ausgang ein. Und Fotoausrüstung! Zwei Kameras, fünf Objektive, ein Blitz, zwei Stative und Kleinkram. Keine Platz- oder Gewichtslimiten – herrlich, so einen grossen Kofferraum füllen zu dürfen!

Unser erstes Etappenziel war der Bahnhof von Lörrach, von wo es mit dem Autozug, wie schon 2010, nach Hamburg ging. Ich bin der Meinung, dass das die bequemste Methode ist, um mit dem eigenen Auto in einer Nacht von Süd- nach Norddeutschland zu fahren. Und trotzdem wird dieser Service der Deutschen Bahn voraussichtlich auf Ende Jahr eingestellt. Sehr bedauerlich.

Willkommen im Norden

Willkommen im Norden – Text auf der Rückseite eines Ticketautomaten in Hamburg-Altona

Auf jeden Fall kamen wir wohlbehalten in Hamburg an, fuhren wieder mit dem Auto durch die Fussgängerpassage des Bahnhofs Hamburg-Altona (Jedes Mal ein Erlebnis!) und nahmen die verbleibenden 340km bis Juliusruh auf Rügen unter die Räder. Ohne Staus oder anderen Schwierigkeiten erreichten wir am frühen Nachmittag unser Hotel im Norden von Rügen. Breege-Juliusruh liegt am nördlichen Ende der „Schaabe“ genannten Nehrung am Übergang zur Halbinsel Wittow. Das Hotel liegt im Wald am 12 Kilometer langen Ostseesandstrand entlang der Schaabe. Nach einem Glas Wein, mit dem wir unsere Ankunft feierten, gingen wir an diesem Strand spazieren. Nicht nur wegen des starken Windes hielten wir unseren Kopf gesenkt. Mit unseren Blicken suchten wir die Wasserlinie ab. Vielleicht wäre da ja etwas, etwas, was all die anderen Strandgänger vor uns übersehen hatten, etwas gelb-oranges, etwas funkelndes, ein Bernstein! Leider nein, nichts dergleichen. Das wäre wohl auch sehr vermessen gewesen, gleich beim ersten Spaziergang mit einem Bernsteinfund zu rechen. Wohl gleich das ganze Bernsteinzimmer!

Mit einem Fischgericht in einem der Restaurants des Hotels liesen wir den Tag ausklingen. Morgen treffen wir uns mit Rico, dem lokalen Kranichkenner/-fotografen. Ich habe ihn dieses Frühjahr in Spanien kennen und schätzen gelernt. Er hat sicher Tipps für uns, was wir auf Rügen unternehmen können. Ich bin gespannt, was wir in dieser Ferienwoche erleben werden. – Sicher keinen Strandurlaub im herkömmlichen Sinne. Für das Sonnenbad in der Badehose am Strand ist es eindeutig zu kalt und zu windig!