Da die Wettergötter die Morgendämmerung heute tatsächlich hinter Wolken versteckten, konnte ich heute gemütlich ausschlafen und frühstücken. Dann war erst einmal ein Arztbesuch angesagt, damit der Verband am Schienbeim meiner Mutter nochmals gewechselt werden konnte. Naja, der Anblick darunter sah nicht nach Schönheitswettbewerb aus, aber es sah eindeutig nach Heilung aus. Damit fiel mir ein Stein vom Herzen.
Und wenn wir schon beim Thema Stein waren, so besuchten wir gleich noch das Grosssteingrab zwischen Altenkirchen und Putgarten. Wir waren bei unserem Besuch von Kap Arkona daran vorbei gefahren, hatten es aber nicht gefunden. Damals folgten wir dem Wegweiser, bis wir an ein Fahrverbot kamen, an dem „Anlieger frei“ stand. Brav wie wir waren, drehten wir damals um. Inzwischen hat Rico uns erklärt, dass wir ja ein Anliegen hätten, nämlich den Besuch des Grabes und deshalb ruhig weiterfahren dürften. Nun, das machten wir heute und fanden die jungsteinzeitliche Grabanlage ohne Probleme. Und die Wettergötter beschränken sich darauf nur wenige Regentropfen auf meine Fotoausrüstung abzuladen. Das war wirklich nett.
Nach Steinen wollten wir noch Holz sehen und fuhren trotz des Regens zum Naturerbezentrum im Buchenwald von Prora. Im Zentrum gab es einen fantastischen Baumwipfelpfad. Zuerst schraubte sich der Weg in etwa 10 Meter Höhe, bevor er in den Baumwipfeln weiter zu einem 40 Meter hohen Aussichtsturm führte. Unterwegs gab es verschiedene Informationen zu Rügens Boden, Wald, Flora und Fauna. Nach etwa der Hälfte des Weges erreichte ich den Aussichtsturm. Im Zentrum des Aussichtsturm, der einen Adlerhorst nachempfunden sein soll, stand eine Rotbuche. Um diese herum schraubte sich der Weg 40 Meter spiralförmig und weit über die Baumwipfel hinaus nach oben. Oben angekommen gab es eine fantastische Aussicht zu bewundern. – Auf Regenwolken! Ach Ihr Wettergötter mit Euren Wolken… Aber bei schönem Wetter hätte sich die Aussicht sicher gelohnt, immerhin stand ich hier auf 82 Meter über dem Meeresspiegel, auf Rügen ist das Hochgebirge.
Heute Abend gehen wir mit Rico und seiner Tochter essen, dann ist bereits wieder Koffer packen angesagt, denn Morgen geht es zurück nach Hamburg und auf den Autozug.