Heimweg

Da ich gestern wegen der Rückreise keine Gelegenheit hatte einen Eintrag zuschreiben, gibt es heute eine Zusammenfassung.

Wie schon im letzten Eintrag angekündigt, hatten wir am Freitag Abend ein gemütliches und unterhaltsames Nachtessen mit Rico und seiner jüngeren Tochter. Dabei hat Rico uns eingeladen, Rügen nochmals zu besuchen, denn wir hätten viele Sehenswürdigkeiten der Insel noch nicht gesehen. Etwa die Kreidefelsen im Morgenlicht… Eine sehr verlockende Einladung, ich hoffe wirklich, der Autozug von Lörrach nach Hamburg bleibt erhalten! Umgekehrt würde ich mich freuen, wenn Rico mal in die Schweiz kommen würde. Aber ob das je der Fall sein wird? Schliesslich gibt es bei uns weder Kraniche noch Seeadler.

Am Samstag mussten wir von Rügen Abschied nehmen. Trotz des Regens hatten wir das Glück, dass sich zum Abschied noch ein Schwarm Kraniche auf einem abgeernteten Maisfeld nahe an der Strasse hinstellte und wir sie im Vorbeifahren nochmals bewundern konnten.

Noch auf Rügen gerieten wir in einen ersten Verkehrsstau. Wegen des 8. Rügenbrücken-Marathon war die schnellste Verbindung mit dem Festland, eben diese Rügenbrücke, gesperrt und wir mussten über die alte Brücke einen Umweg fahren. Noch ein Stau kurz vor Hamburg und schon tauchten wir in den Verkehr der Grossstadt ein. Einmal kurz verfahren, aber dann hatten wir um 15.30 Uhr unser Ziel, den Autoverlad in Hamburg-Altona, erreicht. Erst um 21.20 Uhr sollte die Autos auf den Zug verladen werden. Also schlenderten wir durch die Einkaufsstrassen in der Umgebung des Bahnhofs, besuchten ein paar Geschäfte, kauften Sandwiches für die Zugfahrt und beobachteten die Passanten im Bahnhof.

Endlich konnten wir unser Auto verladen und unsere Kabine beziehen. Mit einem Glas Wein – ich meine, einem Plastikbecher Wein – zelebrierten wir das Ende der Ferien.

Der Rest der Reise ist schnell erzählt: Am Sonntag morgen im Zug frühstücken, Fahrzeug entladen, nach Hause fahren, Gepäck ausladen. Fertig.

Und wie war Rügen? Sonnig, bewölkt, regnerisch, gemütlich, interessant und einmal etwas zu aufregend. Es war toll, Rico wieder zu treffen. Rico hat sich viel Zeit für uns genommen und uns sogar einen Logenplatz auf seiner Kranichfahrt frei gehalten. Die Aussicht vom Turm des Jagdschlosses Granitz war fantastisch, die gusseiserne Wendeltreppe für jemanden mit Höhenangst ein Graus. Einfacher war der Aufstieg in den Aussichtsturm des Naturerbezentrums bei Prora, dafür war die Aussicht wolkenbedingt eingeschränkt. Der Abstieg mit der Tauchglocke in die Tiefe der Ostsee war ein Erlebnis, die Aussicht unter Wasser aber eintönig grün. Der Stolperer meiner Mutter sorgte für Aufregung, aber das Personal des Hotels Aquamaris war sehr hilfsbereit und organisierte auch schnell und unkompliziert die Abholung aus dem Spital. Die fotografische Ausbeute war mengenmässig eher mager, aber ich hoffe, die Leser dieses Blogs haben trotzdem ein oder zwei schöne Bilder darunter gefunden.

Und Rico? Rico folgt ab nächster Woche den Kranichen in den Süden, bis zur Spanischen Grenze, immer auf der Suche nach dem perfekten Foto für sein nächstes Buch.