Schlussbemerkung zu Ladakh und Norwegen

Tagebuch

Relativ unspektakulär gingen die Ferien in Norwegen zu Ende. Mit dem Zug von Oslo zum Flugplatz, mit dem Flugzeug nach Zürich und wieder mit dem Zug nach Hause. Norwegen war gemütlich. Ein, zwei Tage hier, dann mit Schiff oder Zug dorthin, ein oder zwei Nächte dort. Der Urlaub im Ladakh war deutlich anders. Meine Stammleser kennen meine Vorliebe für Europas Norden, die Frage ob ich eine Reise nach Norwegen empfehlen würde erübrigt sich. Aaber was denke ich über den Ladakh?

Kann ich einen Urlaub im winterlichen Ladakh zur Schneeleopardenbeobachtung empfehlen? Ja, aber nicht ohne ein Aber.

Man muss sich bewusst sein, dass die Suche nach Schneeleoparden anstrengend und möglicherweise erfolglos sein kann. Für diese Reise braucht es eine gewisse Kondition und Liebe für die Kälte. Man wohnt einige Zeit im Zelt und verbringt jeden Tag draussen auf einer Höhe zwischen 3500 und 4200 M.ü.M. Das verlangt dem Körper eines Flachländers (Und im Vergleich mit dem Ladakh ist die Schweiz ein Flachland.) einiges ab. Auch wenn man im Gegensatz zu mir nicht mit Kopfweh kämpfen muss (siehe hier), spürt man die Höhe. Zwar wird man gut umsorgt, um nicht zu sagen gehegt und gepflegt, aber wenn man erschöpft ist und dann noch zu frieren beginnt, kann man nicht kurz im nächsten Bergrestaurant eine heisse Schokolade trinken gehen.

Ein Wort zur Fotoausrüstung. Auf unserer Reise waren die Schneeleoparden im besten Fall 300 Meter, meistens aber eher 1 bis 1.5 Kilometer entfernt. Ich habe mit einer 800mm-Linse und Vollformatkamera fotografiert. Diese Ausrüstung ist schwer und ausserdem in den meisten Fällen immer noch zu wenig. Ich würde jedem empfehlen, von einem Ornithologen ein Spektiv mit Adapter und eine daran passende Kamera auszuleihen. Das ist erstens leichter und hat zweitens die Brennweite, die es für diese Distanzen braucht. Blöd nur, wenn dann der Schneeleopard nur 30 Meter entfernt ist. Aber das kommt wohl eher selten vor. Und wichtig ist es, daran zu denken, dass Schneeleoparden seltene Wildtiere sind. Sie so oft zu sehen, wie wir das taten, ist nicht garantiert.

Ich habe diese Reise über Reinhard Stricker gebucht. Es wäre zwar möglich, den Teil mit den Schneeleoparden direkt bei einem Anbieter im Ladakh zu buchen. Dann muss man aber auch selber um An- und Abreise besorgt sein. Da der Flugplatz in Leh nur bei gutem Wetter angeflogen werden kann, muss man sich dann selber mit den Verschiebungen auseinandersetzen. Da dies ab und zu vorkommt zog ich es vor, über Reinhard zu buchen und ihm die Verantwortung für die Organisation zu überlassen.

Die Reise war anstrengend und nicht immer einfach und bequem, aber ich würde es wieder machen.