Erste Schritte mit einer Leica Monochrom

Vorwort

Hauptsitz von Leica

Leica in Wetzlar, fotografiert mit einer geliehenen Leica M10

Soweit ich weis, hat zur Zeit Leica als einziger Kamerahersteller eine Kamera im Sortiment, die nur Schwarzweissfotos machen kann. Sie nennen diese Kamera schlicht und einfach Leica M Monochrom. Obwohl oder gerade weil Leica viel weg lässt, was andere moderne Digitalkameras haben, ist die Monochrom so erfolgreich, dass bereits die zweite Generation auf dem Markt ist. Seit ich das erste Mal etwas über diese Kamera gelesen habe, bin ich fasziniert. Eigentlich spricht für mich einiges gegen die Monochrom: Ich habe keine passenden Objektive, die Kamera hat kein Autofokus, einen Messsucher anstelle des Spiegels meiner Nikon und passt irgendwie nicht zu meinem üblichen Equipment. Trotzdem…
Dass ich dieses Jahr mit dem Fotohändler meines Vertrauens einen Besuch bei Leica in Wetzlar machen und dabei das erste Mal eine Leica-Kamera benutzen durfte, hat meine Faszination für die Monochrom nur noch verstärkt. Nach einem Gespräch mit einem Mitarbeiter von Leica an der Fotografie’17 in der Basler Elisabethenkirche war es um mich geschehen und so bin ich seit Freitag Besitzer einer Leica M Monochrom.
Es gibt im Internet einige Beschreibungen über den Umgang mit der Monochrom und die technischen Details. Diese sind zum Teil sehr präzise und professionell. Ich gebe hier nur meine persönliche Erfahrung wieder, mit meinen Beobachtungen, Fehlern und Erkenntnissen.

Unboxing

Ich dachte immer, Apple hat einen Verpackungs-Design-Fimmel, aber Leica setzt dem noch eines oben drauf. Eine Box in einer Schatulle in einer Schachtel. Wer noch nie eine Leica ausgepackt hat, sollte sich mal ein Unboxing Video ansehen (z.B. dieses hier). Ich muss gestehen, so sehr mich die Verpackung begeistert, so wäre mir eine einfachere Verpackung lieber, wenn dafür ein etwas eleganterer Kameragurt dabei wäre. Das beigelegte Band wirkt wie von einem Billiganbieter. Naja, da gönne ich mir wohl noch etwas eleganteres. Die Zubehörindustrie will auch leben.
Während ich darauf wartete, dass der Akku aufgeladen wurde, klemmte ich mich hinter das Handbuch. So schlicht die Kamera wirkt, so umfangreich ist die Beschreibung. Unter der Haube der Monochrom verstecken sich ein paar moderne Funktionen. So kennt die Kamera mehrere Belichtungsmessungen, entweder klassisch wie schon die analogen Leica M gemessen haben oder modern mit Hilfe des Bildsensors, wie das z.B. Microfourthird-Kameras auch machen. Wenn ich will, kann ich statt des Messsuchers auch den Monitor zum Scharfstellen nutzen. Das beruhigt mich etwas, den mit Fokus-Peeking zeigt mir die Kamera dann, welcher Bereich scharf gestellt ist. Zwar kein Autofokus, aber immerhin. Für mich als eingefleischten Autofokus-Nutzer ist das beruhigend.

Die Kamera

Leica M Monochrom gegen Nikon D5

Die kleine ist die Leica Monochrom

Die Leica Monochrom wirkt zwar neben meiner Nikon D5 zierlich und klein, aber so bald ich sie in die Hand nehme, merke ich, dass sie kein Spielzeug ist, denn sie hat ordentlich Gewicht. Ich vermute, einen potentiellen Kameradieb könnte ich sie höchst effektiv um die Ohren hauen, ohne dass sie Schaden nähme.
Überhaupt fühlt sich die Kamera gut an. Bei den Knöpfen spüre ich wenn sie richtig gedrückt sind, das Einstellrad lassen sich gut bewegen ohne labrig zu wirken und das Zeitenrad rastet schön ein.
Zum Einsetzen von Akku und Speicherkarte muss man die Bodenplatte entfernen, was aber flott geht. Einen USB-Anschluss sucht man in der Grundausstattung der Monochrom vergebens, denn den gibt es nur zusammen mit GPS im separat zu erwerbenden Multifunktionsgriff. Das heisst, zum Übertragen der Bilder muss jedes Mal die Speicherkarte aus der Kamera genommen werden. Nun gut, kann man so machen, mich stört es nicht.

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