Erste Schritte mit einer Leica Monochrom (Teil 2)

Nachdem eine Speicherkarte und der Akku in die Leica Monochrom eingesetzt waren, wollte ich beim Basler Münster meine ersten Versuche mit dedem Fotoapparat unternehmen. Also packte ich sie in eine Fototasche und staunte erst mal, wieviel Platz da noch war. Mit der anderen Kamera sah das jeweils anders aus.

Zwischenstopp auf dem Weg zum Münster

Steinerner Wachhund

Mein geduldiges Fotomotiv

Auf dem Weg zum Münster fotografierte ich zuerst einen Wachhund. Ich war erstaunt, wie leicht ich mit dem Messsucher scharf stellen konnte. Allerdings musste ich die Kamera nochmals vom Auge nehmen, denn ich hatte voraus vergessen, im Voraus die richtige Blende einzustellen. Im Sucher der Monochrom wird nur die Belichtungszeit angezeigt. Bei meiner Nikon hätte ich die Anzeige im Sucher gehabt und rasch mit dem Zeigefinger am Rädchen die Blende korrigiert. Die Leica zwingt mich dazu, mir Gedanken über die richtigen Einstellungen zu machen und erst dann die Kamera ans Auge zu nehmen. Ein Marketingmitarbeiter würde wohl den Slogan „Entschleunigtes Fotografieren“ kreieren, ich nenne es überlegtes Fotografieren. Übrigens, mein Fotomotiv, der Wachhund war aus Stein und wartete geduldig, bis ich fertig war. Eine neue Kamera sollte man nicht am lebenden Motiv ausprobieren. Dem reisst möglicherweise der Geduldsfaden, wenn der Fotograf mehr mit der Technik als mit dem Motiv beschäftigt ist.

Erste Fotos beim Münster

Der an der Südseite des Münsters angebaute Kreuzgang und die Halle bieten interessante Lichtverhältnisse. Von grellem Sonnenlicht, über sanftes indirektes Licht zu tiefen Schatten findet sich dort alles. Natürlich wählte ich zum Üben ein unmögliches Motiv. Links roter Sandstein im Sonnenlicht, rechts weisser Putz und roter Sandstein im indirekten Licht und in der Mitte im tiefsten Schatten ein dunkles Holztor. Also Blende eingestellt, scharf gestellt, Belichtung auf das Tor und ein Foto gemacht. Wie befürchtet war die linke Seite so stark überbelichtet, dass dort nichts mehr zu erkennen war („ausgefressen“). Wo der Fotosensor so viel zu viel Licht bekommt, kann auch am Computer nichts gerettet werden. Was weiss ist bleibt weiss.

Mimi

Mimis Fell ist teilweise überbelichtet, es ist keine Struktur mehr zu erkennen

Mimi zu dunkel

auch eine extreme Korrktur ins Dunkle bringt in den ausgefressenen Lichtern keine Struktur hervor

Also habe ich das Foto wiederholt, aber die Belichtungszeit so weit verkürzt, bis die linke Seite nur noch sehr hell, aber nicht überbelichtet war. Auf dem Monitor der Kamera sah das Bild schrecklich aus. Ausser dem hellen Bereich links sah der Rest für mich wie eine dunkle Sauce aus. Das Histogramm behauptete, dass das Foto zwar dunkel, aber nicht unterbelichtet sei. (Ein Histogramm zeigt in einem Diagramm, wieviele Pixel eines Bildes im dunkeln oder hellen Bereich liegen. Werte am linken oder rechten Rand des Histogramms sind unter- respektive überbelichtet.)
Irgendwo hatte ich im Vorfeld gelesen, dass man mit der Monochrom lieber knapper als zu viel belichten solle. Also auf den Computer mit den Bilddaten und schauen, was dabei herauskommt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert