Longyearbyen auf eigene Faust

Heute standen uns zwei Mietautos zur Verfügung. Die Übergabe der Fahrzeuge ist in Longyearbyen eine überaus einfache Sache. Die Autos werden vor das Hotel gestellt, die Schlüssel stecken. Naja, wohin sollte ein Autodieb auch hin flüchten?

Sightseeing zum Zweiten

Da auf der geführten Bus-Sightseeing-Tour am Vortag nicht alle aus unserer Reisegruppe dabei gewesen waren, war unser Ziel natürlich der Aussichtspunkt bei Mine Nummer Sieben. Auf dem Rückweg nach Longyearbyen stoppten wir an einem kleinen See. Am Vortag erwähnte unser Fahrer, dass hier schon Fernsehteams aus aller Herren Länder gefilmt hätten. Also war es gut möglich, dass der Sterntaucher, der in Sichtweite der Strasse brütete, ein berühmter Fernsehstar war. Zwischen den Eiderenten schwamm auch eine Prachteiderente. Diese Eidferentenart hatte ich zuvor noch nie gesehen, weshalb ich mich riesig freute. Besonders die beiden Federn, die am Rücken wie die Heckflossen eines alten Amerikanischen Autos abstehen, haben es mir angetan.Zu den allgegenwärtigen Nonnengänsen gesellten sich auch ein paar kleine Rietgänse. Und neben dem Alpenstrandläufer zeigten sich weit weg zwei Thorshühnchen.
Langsam begannen wir zu frieren und wollten im Städtchen etwas Warmes trinken gehen. Aber…

Eiderentenbrutkolonie

Am Strassenrand, gleich ausserhalb der Umzäunung einer Huskyfarm, brütete eine ganze Gruppe Eiderenten. Ein Baumstamm am Boden markierte die Grenze, die man als Fotograf nicht überschreiten sollte. Und keine 30 Zentimeter dahinter brüteten die Eiderenten. Natürlich verzögerte es die Mittagspause ein wenig, denn wir mussten auch hier ausgiebig fotografieren. Wir rätselten, wieso die Enten so nahe an der Strasse und beim Hundezwinger brüteten. Unsere Vermutung war, dass die Präsenz der Hunde die Polarfüchse abhalten könnte.

Noch ein Birdspotting Platz

Nach der Stärkung mit einem Cesars Salad, der mehr Cesar – Hühnchen – als Salat war, machten wir uns auf zur nächsten Attraktion. Auf der Strasse zum Flugplatz, kurz nach dem Hafen geht eine Strasse zum Campingplatz am Meer. Gleich gegenüber des Campingplatzes ist ein Brackwasserweiher mit kleinen Inselchen. Auf den Inseln und um den See wimmelte es von Flussseeschwalben, Schmarotzerraubmöwen, Nonnengänsen und Dreizehenmöwen.
Fast hätten wir es geschafft zum ersten Treffen mit Svein Wik, unserem Reiseleiter, pünktlich zu sein. Wäre da nicht dieses Schneehuhn gewesen. Mitten im Longyearbyen, im Schotter am Strassenrand sass gut getarnt ein Schneehuhn. Wir entdeckten es nur, weil wir eine Fotografien sahen, die ihre Kamera auf einen Punkt etwa drei Meter von der Strasse entfernt gerichtet hatte. Von uns völlig unbeeindruckt trippelte das, mit dem Sommerkleid hervorragend getarnte, Schneehuhn durch den Schotter und pickte nach Körnern.

Treffen mit Australiern

Mit nur geringer Verspätung trafen wir Svein. Er führte uns zuerst zu einer Stelle, an der man oft Polarfüchse sehen kann. Tatsächlich sichteten wir auch gleich einen Fuchs. Leider etwas weit weg. Einen „Zwei-Pixel-Fuchs“ nannten wir ihn, weil er auch mit den stärksten Teleobjektiven auf den Fotos kaum zu erkennen war.
Beim reichhaltigen Nachtessen im Kroa lernten wir die Australischen Reiseteilnehmer kennen. Jetzt fehlte nur noch Olav der Norwegische Gast und die beiden anderen Tourguides. Diese werden wir am nächsten Tag, wenn wir an Bord der Freya gehen, kennenlernen.

Dazugehörige Bilder

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